Montag, 17. Mai 2010

Meine Reise II: Maiduguri - die andere Ecke Nigerias

Quer durch das Land, ans andere Ende Nigerias, in eine völlig andere Kultur zu reisen, war unser Ziel: Direkt nach Maiduguri, eine Millionen-Metropole mitten im Nichts, Hauptstadt von Borno State, dem zuletzt eingegliederteten Bundesstaat Nigerias. Die Stadt geriet vor einigen Jahren in die Presse, als wegen der dänischen Mohammed-Karikaturen 46 Menschen getötet und viele Kirchen zerstört wurden. Uns kam sie sehr heruntergekommen vor, aber andererseits auch schön, weitläufiger als Lagos und mit vielen schattenspendenden Bäumen entlang der Straßen.
Bevölkert wird Maiduguri – wie ganz Borno State – von den Kanuri, deren Sprache auch überwiegend gesprochen wird. Andererseits wird überall auch Hausa, die meistgesprochene Sprache Nigerias, die übrigens in weiten Teilen Westafrikas als Handelssprache verwendet wird, verstanden.
Von hier haben wir Ausflüge an den Tschadsee und nach Sukur gemacht. Zum Tschadsee fuhren wir durch Ödland, vorbei an Dromedar- und Viehherden, an Dörfern mit kleinen Basthütten und über die Stadt Baga, die auf vielen Karten noch als Halbinsel vom See umgeben ist. Zum jetztigen Zeitpunkt befindet sich der See schon gar nicht mehr auf nigerianischem Gebiet, weswegen wir von Baga aus einen langen, höllischen Trip zu dritt auf einem Motorrad durch den Sand machen mussten, um an einen Kanal zu kommen, der zum Tschadsee führt. Wegen Problemen mit einem „Immigration Officer“ haben wir aber keine Bootstour gemacht. Doch wie schnell das Verschwinden des Tschadsees vorangeht, haben wir auf diesem Trip eindrucksvoll erkennen können.
Das Dorf Sukur im Süden von Maiduguri an der kamerunischen Grenze ist eine der zwei Weltkulturerbe-Stätten Nigerias. Um dorthin zu gelangen, mussten wir eine einstündige, sehr anstrengende und sehr steile Wanderung auf den Berg machen, auf dem das Dorf liegt. Oben angekommen konnten wir den König des Königreiches Sukur, welches einige Bergdörfer der Umgebung beinhaltet, begrüßen und ihm ein Gastgeschenk überreichen. Das Dorf ist ziemlich ursprünglich, auch wenn wir selbst an diesem entlegenen Ort Coca-Cola und Fanta kaufen konnten. Wir schliefen in einer einfachen traditionellen Steinhütte und genossen das kalte Bergklima. Am nächsten Tag durften wir dann den Königspalast besichtigen, der aus mehreren Hütten für verschiedene Anlässe besteht. Insgesamt war dieser Ausflug sehr interessant, auch wenn dieses Dorf unvergleichbar mit dem gesamten Weltkulturerbe Europas ist.
Nach einem kurzen Aufenthalt in der Stadt Bama fuhren wir dann in einem Bushtaxi mit vier Leuten in der hinteren Reihe und drei Personen auf dem Beifahrersitz (wozu auch wir gehörten) ohne Probleme über die nigerianisch-kamerunische Grenze.

1 Kommentar:

  1. hey!!!

    na, wie wurde denn heute bei euch das erste spiel der WM von Nigeria gefeiert??? Hier haben wir schon ein eigenes public-viewing, mit den ganzen anderen studenten aus über 60 ländern ist das einfach nur lustig...
    noch eine schöne restliche zeit wünsche ich dir

    bis dahin
    paula

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