Montag, 5. April 2010

Umzug

Ein schwerwiegender und langer Prozess ist der Umzu geworden, da unsere Direktorin, „Mummy-Mummy“ die Sachen wie schon geschrieben gerne alleine in die Hand nimmt. Berücksichtigt man, dass das neue Haus auf der Alhaji Masha Road von einer südafrikanischen Baufirma in knapp drei Monaten gebaut wurde, erscheint es schon komisch, dass das fertige Gebäude bis jetzt, über vier Monate nach der Übernahme, immer noch nicht einzugsbereit ist. Denn neben dem Tod ihres Sohnes, nach dem „Mummy-Mummy“ zwei Wochen nicht einsatzbereit war, was sofort alle Änderungen im neuen Gebäude zum Stillstand brachte, zogen im Dezember auch massenweise „Christmasparties“ und Großspenderbesuche die Zeit bis zum Umzug des Projektes der Kinder in die Länge. Was im neuen Gebäude bis zum Einzug der Kinder noch gemacht werden muss, beschränkte sich eigentlich nur darauf, die gespendeten Herdplatten an das Gasnetz anzuschließen, die Betten aufzubauen und zu beziehen, die Rezeption und das Büro der Direktorin einzurichten und all die Spenden zu sortieren. Für Mummy-Mummy ist das aber leider nicht der richtige Weg und Sie beschloss, das recht europäische Haus ein wenig zu „afrikanisieren“. So reichen ihr zum Beispiel die drei gespendeten Öfen mit den ca. 16 Herdplatten und die 4 Gas- und Elektrokocher nicht aus und sie beschloss, beim altbewehrten Kerosinkocher zu bleiben und lies dafür einen typischen afrikanischen Vorbau aus unverputzten, löchrigen Wänden und Wellblechdach bauen, der durch seine fehlende Symmetrie und die Tatsache, dass man durch das überstehende Wellblechdach manche Fenster des Gebäudes nicht mehr öffnen kann, einerseits einen ziemlichen Kontrast zum Hauptbau bildet, aber andererseits diesen Hauptbau weniger kühl und statisch, sondern sympathischer wirken lässt.
Bis jetzt wurden Gardinenstangen angebracht, Teppich im Kinderbereich gelegt, die Betten aufgebaut und bezogen, der besagte Vorbau gebaut, drei Aquarien im Aufenthaltsraum der Kinder aufgestellt (warum auch immer dort...) und die Rezeption und der Spendenraum eingerichtet. Das erste, was gemacht wurde, war übrigens, Mummy-Mummys Büro mit Gardinen, einem Schreibtisch, Bildern, Spiegeln, Schreibtisch, Sofa, Computer mit Zubehör und einem Flachbildschirm an der Wand auszustatten.
Die Kinder sind seit Dezember fast jeden Tag zum neuen Gebäude gebracht worden, um dort bis zum Abend zu bleiben und seitdem wurde im Aufenthaltsraum, der im übrigen viel Platz zum Spielen, sowie eine Mini-Rutsche und zwei „Bälle-Bäder“ enthält, der ursprünglich kleine Fernseher erst in einen größeren und dann in einen Flachbildschirm-Plasmafernseher umgetauscht, wobei mir nicht einfällt, wofür das nötig sein könnte. Insgesamt habe ich in den Spenden und sonst im Haus schon sechs verschieden Fernseher gesehen.
Außer der Küche ist das Haus also einzugsbereit, aber wer weiß, wie lange es noch dauern wird...

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