Montag, 5. April 2010

Weihnachten und Silvester in Lagos

Es gibt hier Weihnachten und auch soetwas wie Weihnachtsstimmung, aber von deutschem Weihnachten ist das so entfernt wie die Hitze hier von den Schneemassen in Deutschland. Es werden viele kitschige Weihnachtsmänner oder Lichterketten aufgehangen, hier und da hört man mal englische Weihnachtsschlager, aber die Stimmung hier ist einfach anders.
Mit den Kindern des Hearts of Gold sind wir im ganzen Dezember auf unzählige wohltätige Christmas-Parties gegangen, von denen sie im Endeffekt, genau wie ich, auch mehr als genug hatten, da die Parties immer aus lauter nigerianischer Musik, Leuten in Teletubby- oder Winnie-Pooh-Kostümen (vor denen unsere Kinder ziemliche Angst hatten), viel Essen und einer Geschenkevergabe durch Father Christmas (vor dem unsere Kinder noch mehr Angst hatten). Einige dieser Parties wurden auch direkt auf dem Dach des Hearts of Gold gegeben. An sich ist der ganze Monat Dezember hier gefährlicher, weil Polizisten mehr kontrollieren und mehr Schmiergeld haben wollen, um sich so ihr Weihnachtsgeld zu verdienen und angeblich auch Diebe mehr Profit machen wollen.
Heilig Abend habe ich ganz deutsch und besinnlich mit den anderen Freiwilligen und Kartoffel- bzw. Nudelsalat in Yaba verbracht, wo die meisten von uns wohnen. Die Weihnachtstage musste ich wegen Hochbetrieb an Spendern im Hearts of Gold arbeiten.
Silvester haben wir uns dann durchgesetzt, da unsere Direktorin nicht ganz verstanden hatte oder eher nicht wahrhaben wollte, dass wir an Feiertagen und Wochenenden nicht arbeiten müssen und die Weihnachtstage eigentlich nur freiwillig gearbeitet haben. Somit bin ich mit ein paar Freiwilligen an den Strand gefahren, wo wir ins neue Jahr geschwommen sind - mit Wein und Wunderkerzen. Ein paar Bekannte vom Strand haben uns dann eine Strandhütte angeboten, wo wir zusammen übernachten konnten. Danach ging es nach Ipara, einem kleinen Dorf in Ogun State, wo man nach all dem Arbeiten und Weihnachtsstress endlich wieder entspannen konnte!

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