Donnerstag, 17. September 2009

Lagos beginnt...

Am ersten Sonntag nach der Ankunft kamen wir nach einer Woche On-Arrival-Camp in unsere Projekte. Wir fuhren mit einem Minibus nach Lagos und Frauke (eine der Freiwilligen mit der ich zusammen im Projekt bin) und ich wurden in Surulere rausgelassen. Wir verabschiedeten uns kurz und kamen dann in eine ganz neue Welt!
In dem schmalen Bau, der aus einem schmalen Aufenthaltsraum fuer die Kinder, zwei noch kleineren Schlafräumen, einem Lager und einem Buero besteht, erwarteten uns 42 Kinder, davon ungefähr die Hälfte körperlich behindert, die uns alle mit großen Augen anschauten und ein paar Pflegerinnen, die uns ziemlich kalt erschienen. Uns wurde gesagt, dass wir auf die Direktorin warten sollten, die noch in der Kirche sei und dass wir die Kinder begrueßen duerfen. Wir gingen zu den Kindern und auf einmal waren wir umringt von allen, die an unseren Fueßen hingen sich an uns hoch zogen, auf unsere Arme wollten und uns in irgendeiner Weise zu beruehren versuchten. Mit der Situation waren wir vollkommen ueberfordert, denn keiner sagte uns, was wir tun sollten, die Kinder traten gegenseitig aufeinander rum und vor allem um die kleinen, einjährigen und zerbrechlich duenn wirkenden Kleinkinder und um die körperlich behinderten, die sich kaum bewegen konnten oder blind sind, hatte ich Angst. Außerdem erschien uns der Raum fuer so viele Kinder viel zu klein und wir selber hatten Angst durch die Wucht der Kinder umzufallen oder andere Kinder zu zertreten. Nach einer Weile kam dann die Direktorin, eine ältere Dame, die ziemlich gutherzig ist und hier als totale Respektperson gilt. Sie fuehrte uns in ihr Buero und aß mit uns. Sie schien ziemlich offen und vertraut mit Europa zu sein. Sie fragte uns, ob wir alles essen könnten, ob wir Vegetarier wären, wielange wir am Tag arbeiten wollen und wies uns in die Abläufe hier ein. Wir sollten fuer die erste Woche in einem Hotel gegenueber wohnen, bis sie aus Dubai wieder zurueckkommt, wo sie drei der Kinder operieren lässt. Danach zieht das ganze Hospiz in ein anderes Haus um, wo wir auch leben werden.

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