Mittwoch, 9. September 2009

Oyinbos und Dudus

„Oyinbo“ ist das Wort, das man als Weißer in Nigeria sofort zu hören bekommt. So nennen die Menschen hier Weiße. Als wir, der Bus voller Oyinbos, in Badagry einfuhren, schauten einige recht grimmig drein, aber der Großteil lachte und rief „Oyinbo!“. Vor allem Kinder liefen dem Bus hinterher und sangen „Oyinbo, Oyinbo!“, wobei das Wort ist nicht böse gemeint ist. Genauso nennen sich die Schwarzen selber „Dudu“, wie wir im Camp lernten.
Bei einem ersten Gang durch die Umgebung wurden wir überall angestarrt und vor allem von den Kindern Oyinbo gerufen. Als Antwort riefen wir sie „omo dudu“, womit wir großes Gelächter ernteten, da viele hier ziemlich glücklich und überrascht auf Weiße reagieren, die ein wenig Yoruba sprechen. Weiße gibt es hier schon einige, aber sie leben fast nur auf Victoria Island, dem Reichenviertel in Lagos, und arbeiten vorwiegend in den Botschaften. Somit lassen sie sich in anderen Teilen von Lagos, in Bussen oder auch hier in Badagry nicht blicken. Viele Kinder hier waren froh, das erste Mal einen Weißen gesehen zu haben. Ein Kind, dass von Erwachsenen am Straßenrand festgehalten wurde, die lautstark lachten, war so überwältigt von uns, dass es furchtbar anfing zu schreien und mit leibeskräften versuchte, in die Hütte zu fliehen. Wahrscheinlich hatten die Eltern ihm aber erzählt, wir wären Geister oder so.

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